Bereits bei der Anfahrt nach Bautzen sind die Türme der Stadt weit sichtbar. Einige dienten der inneren Stadtbefestigung und weitere Türme waren für andere Nutzungszwecke, zum Beispiel der Wasserversorgung, erbaut worden. Ein paar Türme können bei einem Rundgang durch das mittelalterliche Bautzen besichtigt werden.
Über 400 Jahre lang, bis 1963, versorgte die Alte Wasserkunst von Bautzen die Altstadt mit Wasser. Durch ihre Lage am Südrand der Stadt war sie dem direkten Beschuss der Feinde preisgegeben. Deshalb wurde sie in massiver Bauweise als gleichzeitiger Verteidigungsturm errichtet. Davon künden der bis heute erhaltene Wehrgang im unteren Drittel des Turmes und die stadtauswärts deutlich stärker gemauerten Wände. Von der begehbaren Plattform auf der Spitze des Turmes eröffnet sich Ihnen ein fantastischer Blick in das Bautzener Spreetal und über die historische Altstadt von Bautzen.
Der Lauenturm wurde um 1400 erbaut und trotzt seit über 600 Jahren allen Widerlichkeiten. Wer die 136 Stufen über die Dächer der 1000jährigen Stadt Bautzen hinaufsteigt, dem eröffnet sich ein grandioser Blick bis weit in die Oberlausitz.
Der Matthiasturm sicherte mit einer Zugbrücke den einzigen Zugang zur Burganlage. Die im Jahre 1225 vom Meißener Bischof Bruno II. geweihte Georgenkapelle wurde dabei in den Matthiasturm integriert. Stadtseitig befindet sich am Matthiasturm das Relief des Ungarnkönigs Matthias Covinus.
Besuchen Sie den kleinsten Turm von Bautzen. Das Mühltor entstand im Zuge der regen Bautätigkeit des Wendischen Kirchhofes um das Jahr 1500 herum. Mit der strategischen Positionierung des Mühltores am Eselsberg, sicherte es den Zugang zur Türme-Stadt aus Richtung Westen. Besuchen Sie die historische Wächterstube und die beeindruckende Postkartensammlung in der oberen Ebene. Der Altstadtverein Bautzen freut sich auf Ihren Besuch.
Als letzter Turm der Stadtbefestigung wurde der Nicolaiturm 1522 fertiggestellt. Er überragt das nördliche Stadttor und schützte im Zusammenwirken mit der Wehrkirche St. Nicolai eine der wichtigsten Handelsstraßen der damaligen Zeit, die ´via Regia`. Seit 2011 befindet sich im Nicolaiturm die ständige Ausstellung „Die via Regia im Bautzener Land“. Erleben Sie auf sechs Ebenen die Schaubildausstellung über die alte Handelsstraße und ihre Bedeutung für die Türme-Stadt Bautzen. Für die Besichtigung ist eine Anmeldung im Museum Bautzen erforderlich.
Um den südlichen Stadtmauerabschnitt besser verteidigen zu können, wurde 1469 die Fischerbastei erbaut. Viele Nutzungen hat die Fischerbastei inzwischen erfahren. Sie war Stoffballenlager zu Zeiten der industriellen Revolution, renommiertes Restaurant der gutbetuchten Bürgerschaft, Treff der Schlaraffen und Kostümfundus des Sorbischen National Ensembles. Nach einer umfassenden Sanierung ist die Fischerbastei ein begehrtes Zentrum der informellen und darstellenden Kunst sorbischer Kultur. Besuchen Sie die Röhrscheidtbastei.